Die Teufelskanzel bei Kruft in der Eifel
14.Mai 2023
Atemraubend und Atemberaubend
Das Wetter wollte mit gewisser Launenhaftigkeit nicht wirklich überzeugen, doch es gab immer wieder sehr sonnige Abschnitte. Da den Mutigen die Welt gehört, fuhr ich los und bin dankbarerweise nicht naß geworden und der Regen war nur in weiter Ferne zu sehen.
Bei der Ankunft auf einem Schotterparkplatz am Waldrand, schlug mir schon die geballte Freundlichkeit der Gemeinde Kruft entgegen. So ein Zusatzschild "Parkverbot für Wohnmobile" hatte ich bislang noch nicht gesehen. Es mag Camping- oder Übernachtungsverbote geben, aber ein Parkverbot finde ich super abweisend. Wer also hier wandern will, jedoch mit einem Wohnmobil anreist, der ist hier unerwünscht und soll sich wieder verpissen. Wirklich sehr schade und unnötig liebe Gemeinde Kruft! Es wäre obendrein noch zu klären, ob ein VW-Bus oder mein Micro-Camper, in denen man wohnen kann, wo es aber nicht im KFZ-Brief drin steht, auch als Wohnmobil zählt ...Genug gelästert, ich wollte ja den in anderen Reiseberichten angekündigten tollen Höhenblick auf den Krufter Waldsee erleben. Dazu muß man erstmal einige Zeit auf gut angelegten Waldwegen wandern. Der finale Gewinn an Höhenmetern hat dann allerdings schon fast alpinen Charakter und festes Schuhwerk und gute eigene Standsicherheit sind unbedingt erforderlich. Die eingerichteten “Treppen” als auch die “Geländer” werden ihrer Bestimmung kaum gerecht und haben sicherlich schonmal bessere Zeiten gesehen. Die Stufen sind eher das, was das Wurzelwerk der umstehenden Bäume hergibt, als brauchbare Treppen. Der beschwerliche Aufstieg zieht sich obendrein erheblich hin - wenigstens wird einem dabei nicht kalt. ;-)
Ist man auf dem höchsten Punkt der Abrißkante des Vulkanbergs aus Basaltschlacke, dem “Krufter Ofen” angekomen, darf man sich jedoch über einen atemberaubend, tollen Ausblick freuen. Der runde Krufter Waldsee liegt, scheinbar nur einen Steinwurf weit, sehr tief unter einem. Dahinter hat man ein Panaroma mit enormem Weitbklick fast bis nach Koblenz.
Tiefen- und Fernblick
Die Fotos können bei Weitem nicht wiedergeben, wie hoch und steil das ganze Gelände ist. Lediglich eine einfache Absperrung aus Eisenrohrgeländer soll den Besucher vor verheerendem Absturz bewahren. Das Geländer sollte man wirklich nicht überklettern, denn dahinter geht es nahezu senkrecht steil, über enorme Meter, in die Tiefe. Stattdessen setzt man sich lieber auf einen der umherliegenden Gesteinsbrocken und ruht sich dort erstmal aus. Dabei genießt man die Aussicht und kann, nach gebührender Erholung vom Klettern, sich noch eine mitgebrachte Brotzeit gönnen. Da der Aufstieg nicht jedermanns Sache ist, weilt man wohl häufig ganz alleine da oben und kann die Ruhe, das Rascheln der Blätter im Wind, die wunderbare Luft und den grandiosen Ausblick einsam geniessen.Irgendwann geht es dann auf den Rückweg, der in den abenteuerlichen Abgängen fast gefährlicher ist, als der Aufstieg. Sobald man den Steilhang hinter sich gelassen hat, geht es über die gut ausgebauten Waldwege zurück. Leider ist die Ausschilderung im Wald recht sparsam und das GPS meines Samsung Smartphones arbeitete ziemlich ungenau, bishin zu planlos, weshalb ich ein wenig vom kürzesten Weg abgekommen bin. Dabei umwanderte ich den Krufter Waldsee noch von der anderen Seite und das hatte den positiven Seiteneffekt, noch ein paar schöne Geländeformationen zu sehen.
Den derben Charme der Eifel, speziell der Teufelskanzel, kann man bei schönem Wetter durchaus genießen und unter diesen Bedingungen, möchte ich einen Besuch empfehlen. Bei miesem Wetter würde ich mich hier allerdings absolut nicht blicken lassen.
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