Die Mi­cro-Cam­per Chal­len­ge


1.Apr 2017

Die Ge­dan­ken sind frei ...

  • Spon­tan Weg­fah­ren, wenn ei­nem der Sinn da­nach steht und das Wet­ter dazu passt!
  • Ein Schlaf­ge­le­gen­heit, und sei es nur für ein Nick­er­chen, stets da­bei!
  • Eine Koch­ge­le­gen­heit für eine war­me Mahl­zeit und ei­nen Kaf­fee dazu und es duf­tet und schmeckt, wie man es mag!
Wer hat da nicht schon ein­mal von so ei­nem ul­tra­fet­ten Wohn­mo­bil als Re­a­li­sa­ti­on ge­träumt?

So ein Woh­mo­bil mit Sau­na, Au­to­gara­ge und in­te­grier­tem Hub­schrau­ber-Lan­de­platz. Doch selbst ein ein­faches neu­es Wohn­mo­bil kos­tet be­reits in der An­schaf­fung ohne jeg­li­ches Zu­be­hör etwa 35.000 €. Für et­was mehr als nur die Grun­daus­s­tat­tung legt man leicht wei­te­re 10.000 € drauf. Dazu kom­men Kos­ten für Ver­siche­rung, KFZ-Steu­er, TÜV, War­tung und Re­para­tu­ren, Rei­fen für Som­mer und Win­ter, so­wie Kos­ten für ei­nen hei­mi­schen Stell­platz. Beim Be­trach­ten der feis­ten Be­trä­ge stell­te ich schnell fest, dass ich wahr­schein­lich nicht lan­ge ge­nug le­ben wer­de, um so ein Pro­jekt je­mals in die Ren­ta­bi­li­tät zu brin­gen.

Dann gäbe es da noch die Op­ti­on "ge­braucht". Doch selbst da sind zahl­rei­che, der eben beim Neu-Womo be­nannn­ten Kos­ten, wei­ter­hin zu er­war­ten. Dann riecht das Teil viel­leicht ver­dammt nach Vor­be­sit­zer oder des­sen Hund und ver­sprüht den Char­me ei­ner Land­haus-Pen­si­on, wo­bei ich die Gera­nien­käs­ten noch selbst an­brin­gen muss. OK! Die be­schei­dens­te Ver­si­on in Form ei­nes ge­brauch­ten Wohn­wa­gen-An­hän­gers schied dann auch aus, weil mein Auto zwar eine An­hän­ge­kupp­lung hat, so ein Ge­wicht aber nicht zie­hen darf. Der Top-Down-An­satz war also Murks, was gibt es denn sonst noch für Mög­lich­kei­ten?

Man kann Wohn­mo­bi­le oder Cam­ping­an­häng­er auch Mie­ten oder Sha­ren. Das geht dann so ab 50 € auf­wärts pro Tag, plus die üb­lichen Kos­ten. Doch halt — ich bin Raucher! Wenn ich ei­nes nicht will, so ist es eine Frei­zeit, in der ich nicht rau­chen kann. Lei­der ist un­se­re Ge­sell­schaft beim The­ma Rau­chen mitt­ler­wei­le recht un­an­ge­nehm und so­mit schie­den alle ge­liehe­nen Fahr­zeu­ge lei­der kom­plett aus, weil man in de­nen nicht wäh­rend des Fah­rens rau­chen kann.

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Bot­tom up - mein vor­han­de­ner PKW

Also ich habe und hat­te nichts an­de­res, au­ßer mei­nen PKW - ei­nen Dai­hat­su Ma­te­ria Mi­ni­van mit 3,8 Me­tern Fahr­zeug­län­ge (das ist kür­zer als ein halb­wegs ak­tu­el­ler VW Polo). Eben­falls dach­te ich mir nun, das gan­ze Vor­ha­ben zum klein­st­mög­lichen Preis um­zu­setz­ten. Cam­ping­mo­bil zum Low-Cost-Ta­rif? Ei­nen ge­wis­sen Mi­ni­ma­lis­mus habe ich im All­tags­le­ben schon prak­ti­ziert und die Er­fah­rung ge­macht "We­ni­ger Zeug be­deu­tet mehr Zeit", oben­drein ge­fiel mir auch der Aspekt ei­ner ge­wis­sen Nach­hal­tig­keit. Ein Low-Cost Mi­cro-Cam­per hat per se eben schon ei­nen er­he­b­lich ge­rin­gen Res­sourcen­ver­brauch. Die Idee der preis­gün­s­tigs­ten Cam­pin­g­lö­sung setz­te sich in mei­nen Ge­dan­ken und vor al­lem in mei­nen Träu­men und Nacht­ge­dan­ken mas­siv fest. So kreis­ten mir fort­an vie­le Fra­gen im Kopf he­rum. Kann das ge­hen, pas­se ich da mit mei­nen knapp 1,90 Me­tern Kör­per­grö­ße zum Schla­fen lie­gend über­haupt rein? So star­te­te ich im April 2017 mit ers­ten, zar­ten Ar­bei­ten, wie dem Ent­fer­nen von Re­ser­ve­rad, Werk­zeug, Kof­fer­raum­tep­pich und dem zwin­gend not­wen­di­gen Aus­bau der ge­sam­ten Heck­sitz­bank. Jetzt konn­te ich sehen, füh­len und mes­sen, dass bei vor­ge­fah­re­nem Bei­fah­rer­sitz mit vor­ge­klapp­ter Rücken­leh­ne, das mit dem Schlaf­platz für mich pas­sen könn­te. Also kauf­te ich ers­te Pro­duk­te zum Tes­ten. Zum Bei­spiel den Ex­plo­rer Leicht­ge­wichts-Schlaf­sack. Den hin­te­ren, un­ebe­nen Teil mei­nes Au­tos habe ich mit Decken und Kis­sen aus­ge­legt, um so er­st­ma­lig im Auto pro­be­zu­schla­fen. Eben­falls pro­bier­te ich eine ers­te Fens­ter­ver­dun­ke­lung mit dün­nen Po­ly­car­bo­nat-Plat­ten, die ich be­mal­te oder be­k­leb­te. Lei­der war die­ser Ver­such nicht so glor­reich.

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Ein nächs­ter ent­schei­den­der Sch­ritt war eine glat­te Ebe­ne, die ich im Heck des Au­tos ein­bau­en woll­te. Dazu kauf­te ich im Bau­markt geho­bel­te Dachlat­ten 2x3cm und zwei Qua­drat­me­ter ei­ner 9mm star­ken Sieb­druck­plat­te. Al­les soll­te mög­lichst dünn und leicht, je­doch sta­bil ge­nug für mein Kör­per­ge­wicht sein. Von den üb­lichen Ide­en mit dicken Span­plat­ten, die das Cam­per­au­to gleich um 100 Kg schwe­rer ma­chen, war ich be­reits in der Vor­pla­nung ab­ge­kom­men. Aus ei­ner Lat­tenun­ter­kon­s­truk­ti­on und da­rauf die zu­ge­sch­nit­te­ne Sieb­druck­plat­te, er­rich­te­te ich eine sta­bi­le Platt­form, die ab­so­lut eben war. Die glat­te Ober­fläche be­k­leb­te ich mit alu­fo­lie­ka­schier­ter Iso­mat­te in 10mm Dicke. Das Er­geb­nis war eine gute Ebe­ne, rut­sch­fest, iso­lie­rend, haut­sym­pa­ti­sch und so­gar et­was schall­däm­mend. Ne­ben­bei kauf­te ich schon­mal Cam­ping­ge­schirr, Di­gi­tal-Ther­mo­me­ter, Ver­dun­ke­lungs­stoff und ei­nen Gas­ko­cher So nahm der Cam­ping-Aus­bau mei­nes Au­tos zu­neh­mend Fahrt auf. Es mach­te mir mehr und mehr Spass und die klei­nen Zwi­schen­er­fol­ge wa­ren er­mu­ti­gend. Den­noch habe ich noch kei­ne ein­zi­ge Fahrt mit Über­nach­tung ge­macht. Der Um­bau war mir ir­gend­wie noch nicht gut ge­nug und ei­ni­ge Fra­gen zur Ver­dun­ke­lung der Schei­ben, zum Ge­päck, Un­ter­bring­ung von Vor­rä­ten und ei­ner Not-Toi­let­ten­lö­sung noch völ­lig of­fen.

Auf je­den Fall war ein An­fang ge­tan. So wie ich es jetzt auf­ge­zo­gen hat­te, schien so ei­ni­ges auf­zu­gehen. Ich konn­te je­der­zeit los­fah­ren, hat­te eine Schlaf­ge­le­gen­heit zum kom­for­ta­b­len Aus­ru­hen oder Über­nach­ten. Mein Auto war so un­auf­fäl­lig, dass ich es überall par­ken und da­rin über­nach­ten konn­te, ohne mir Ge­dan­ken über Wild­cam­pen oder müh­sa­me Cam­ping­platz­su­che zu ma­chen (Stealth-Cam­ping).


Hier geht es wei­ter mit der ra­di­ka­le­ren Aus­bau­stu­fe II



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