Kühl­box im Cam­per-Auto


30.Jul 2020

Kühl­box - den Pel­tier-Schrott in die Ton­ne!

Brau­che ich ei­nen ak­ti­ven Kühl­schrank oder reicht eine pas­si­ve Kühl­box?
Wie ich be­reits an an­de­rer Stel­le aus­ge­führt habe, möch­te ich die Elek­tro- und Elek­tro­nik-Aus­stat­tung be­wu­ßt ein­fach und be­schei­den hal­ten. Eine ak­ti­ve Kom­pres­sor-Kühl­box mit über 10 Li­ter Fas­sungs­ver­mö­gen zum Preis von etwa 100 Euro er­schien mir als ein Zahn zu­viel. In klei­ne­rem For­mat bie­tet der Markt nur die­se klei­nen, per Pel­tier-Ele­ment ge­kühl­ten, 4 Li­ter "Kühl­schrän­ke" ab etwa 40 Euro an.

Ich habe mir also so ein Gerät bes­tellt und so­wie­so schon nicht das Meis­te er­war­tet, je­doch war ich den­noch ent­täu­scht, wie be­schei­den so et­was ist. Mein Gerät wur­de fol­gen­der­ma­ßen an­ge­prie­sen: KES­SER 2in1 Mini-Kühl­schrank 4 Li­ter Edel­s­tahl mit Kühl- und Heiz­funk­ti­on. 45 Watt ¦ Steck­do­se und am Zi­ga­ret­te­nan­zün­der ¦ 12 Volt und 230 Volt ¦ Ka­bel Auto ¦ Warm­hal­te­box ¦ Mini-Ther­mo­box.

Klei­ne Tests zu­hau­se er­ga­ben fol­gen­des Bild:

  • Das Gerät ist mir zu laut. Der Lüf­ter rat­tert ganz or­dent­lich
  • Die Kühl­leis­tung ist grund­sätz­lich ge­ge­ben, braucht aber Dau­er­be­rieb
  • Die Däm­mung/Iso­lie­rung des Mini-Kühl­schranks ist lächer­lich
  • Mit 45 Watt nuckelt der mir Ak­kus oder Bat­te­rien recht flott leer
  • Brau­che ich wirk­lich eine ak­ti­ve Kühlung?
Ich kür­ze den gan­zen Vor­gang mal hier ab. Ich habe den Mini-Kühl­schrank kur­zer­hand ge­schlach­tet. Alle Elek­tro­nik flog in den Müll, die pope­li­ge Sty­ro­por­däm­mung in die gel­be Ton­ne. Behal­ten habe ich ei­gent­lich nur die In­nen­wan­ne mit der Klap­pe. Das Gan­ze habe ich dann im Heck mei­nes Au­tos plat­ziert, mit Sperr­holz im Ab­s­tand von 3-4 cm um­baut und alle Hohl­räu­me ein­sch­lie­ß­lich der Klap­pe dann mit PU-Schaum aus­ge­sprüht. Jetzt hat­te das klei­ne 4 Li­ter Käst­chen we­nigs­tens eine or­dent­liche Däm­mung und ist so­mit eine wirk­lich bes­se­re, stoß- und druck­siche­re Kühl­box.

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Wenn ich heu­te auf eine Rei­se gehe, so lege ich Schei­ben­wur­st, Käse, But­ter und Scho­kola­de in die Kühl­box ein. Lege dann zwei Cool­packs aus der Ge­frier­tru­he oben drauf und kann da­mit für ei­nen Tag recht gute Kühlungs­wer­te ge­währ­leis­ten. Nach 12 Stun­den las­sen die Cool­packs al­ler­dings schon nach, Wurst und Käse sind nach mei­ner Er­fah­rung al­ler­dings noch bis zu drei Tage fri­sch, gut und pro­b­lem­frei ess­bar.

So­mit habe ich nur eine pas­si­ve Kühl­box. Die ist aber fest ein­ge­baut, fliegt also nicht hin und her oder ist son­st­wo im In­nen­raum des Mi­cro-Cam­pers im Wege. Viel passt sich­er­lich nicht hi­nein, doch für mei­ne Be­dürf­nis­se reich­te es bis­lang im­mer aus. Al­les da­rin bleibt aus­rei­chend kühl, schwitzt nicht, ist noch nie schlecht ge­wor­den oder ver­trocknet.

Soll­te ich mal eine wirk­lich eis­kal­te Cola trin­ken wol­len, dann fah­re ich eben zu ei­ner Tan­ke oder ei­nem Super­markt. Ich rei­se ja nicht in der Wild­nis, son­dern in zi­vi­li­sier­ter Um­ge­bung. Wem das nicht rei­chen soll­te, al­lein schon we­gen des Volu­mens, der mü­ß­te eine ak­ti­ve Kom­pres­sor-Kühl­box ins Auge fas­sen. Gleich­zei­tig soll­te man da­für je­doch genü­gend Bat­te­rie-Po­wer zur Ver­fü­gung stel­len. Denn wenn der Mo­tor nicht läuft, die Licht­ma­schi­ne also kei­nen Saft lie­fert, sind auch gro­ße Ak­kus nach ei­ni­gen Stun­den platt.

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