Schloss Rau­isch­holz­hau­sen


25.Sep 2023

Schloss Rau­isch­holz­hau­sen, Wit­tels­ber­ger War­te

Nie­mand kennt Schloss Rau­isch­holz­hau­sen. Den­noch ist es ein rich­ti­ges Mär­chen­schloss im Os­ten Hes­sens in der wei­te­ren Um­ge­bung von Mar­burg. Das woll­te ich mir ger­ne mal an­sehen und da­rum bin ich mal dahin ge­fah­ren. Bei mei­ner An­kunft auf dem Park­platz des Schloss­ge­län­des war so gut wie nichts los. Umso bes­ser dach­te ich mir und nach we­ni­gen Me­tern Spa­zier­gang stand ich schon vor dem Schloss mit sei­ner wun­der­hüb­schen Fas­sa­de, sei­nen vie­len ver­spiel­ten Türm­chen und Gie­beln.

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Das Schloss ge­hört heu­te der Uni­ver­si­tät Gie­ßen, die es als Ta­gungs­s­tät­te nutzt, wes­halb es be­dau­er­licher­wei­se kei­ne Mög­lich­keit gibt, das In­ne­re zu be­sich­ti­gen. Net­ter­wei­se war so gut wie nie­mand als Be­su­cher an­zu­tref­fen und so ver­lieh mir die­ser Um­stand das Ge­fühl be­son­de­rer Ruhe und Fried­lich­keit. Der schö­ne Son­nen­schein und das saf­ti­ge, dich­te Grün der um­ge­ben­den Park­an­la­ge ver­stärk­ten die­sen Ein­druck noch ein­mal.

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Ich wan­der­te durch den Park, der sich mit sei­nen Teichen und Bäch­lein sehr ver­träumt zeig­te. Da­bei traf ich ei­nen äl­te­ren Herrn, der sich mir als der ehe­ma­li­ge Bür­ger­meis­ter des Or­tes Rau­isch­holz­hau­sen vor­s­tell­te und mit dem ich be­trächt­liche Zeit über das Schloss von heu­te und früher plau­der­te. Er hat­te wahr­lich viel zu er­zäh­len ... bis ich mich schließ­lich verab­schie­de­te um wei­ter zu zie­hen. Im­mer wie­der be­geis­ter­te mich beim He­rum­lau­fen im Park die un­ge­mein ru­hi­ge Stim­mung. Das Plät­schern des Was­sers, das Schmat­zen ei­nes zum Luft ho­len auf­tauchen­den Karp­fens und das überall ge­gen­wär­ti­gi­ge fröh­liche Ge­zwit­scher der Vö­gel. In wel­chem Märchen war ich nur da?

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Ganz in der Nähe von Rau­isch­holz­hau­sen be­fin­det sich die Wit­tels­ber­ger War­te aus dem Jah­re 1431 mit der Pfarr­kirche, die 1844, im Stil des Klas­si­zis­mus er­baut, di­rekt da­ne­ben steht. Das lohn­te den klei­nen Ab­stech­er, denn es gab dort eine wun­der­ba­re Aus­sicht über das ge­sam­te Um­land.

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Zu­rück woll­te ich nicht am sel­ben Tag fah­ren, ob­wohl es mög­lich war. Statt­des­sen such­te ich mir mit der App Park4Night ei­nen Platz zum Über­nach­ten. Ich fand ei­nen gro­ßen Park­platz, auf dem ich ganz al­lei­ne stand und in Ruhe für den Abend ab­hän­gen und an­ge­nehm Über­nach­ten konn­te. Am Mor­gen, als die Son­ne ei­gent­lich schon kräf­tig schien, lag der Platz lei­der kom­plett im Schat­ten. Das fand ich et­was doof und fuhr des­halb noch ein paar Ki­lo­me­ter, kauf­te mir fri­sche Bröt­chen un­ter­wegs ein, um dann an land­schaft­lich schö­ner Stel­le, nicht un­weit von der Bun­des­s­tra­ße ent­fernt, in herr­lichs­tem Son­nen­schein an ei­nem lau­schi­gen Wäld­chen zum Früh­stück Sta­ti­on zu ma­chen.