Knokke-Heist, Dunkerque, Rubaix, Charleroi, Trier
8.Jul 2024
Belgien über Knokke-Heist, Dunkerque, Rubaix, Charleroi zurück nach Trier
Diesmal war mein Plan für eine Rundreise, vom nördlichsten Punkt Belgiens an der Nordseeküste (Knokke-Heist) hinab bis zum südlichsten Punkt (der dann schon in Frankreich lag - nämlich Dunkerque) und dann der Grenzlinie im Pendel zwischen Frankreich oder Belgien folgend über Luxemburg nach Trier.
Ich wollte dabei keine Autobahnen fahren, weil man dabei so wenig sieht und nur den Tunnelblick auf das Ziel hat. Das stellte sich schnell als gut heraus, weil ich zahlreiche interessante Örtlichkeiten fand, die man eben nur sieht, wenn man auf der Landstraße fährt. Obendrein ist es dann natürlich viel leichter mal anzuhalten, um sich etwas genauer anzuschauen.
Kurz bevor ich Knokke-Heist erreichte, fuhr ich noch durch schöne Natur und ohne zu wissen, was die Kunstwerke aus Autoschrott oder die lebensgroßen Elefanten aus Holz mir sagen sollten, waren sie sehr beeindruckend, wie sie da so unscheinbar am Straßenrand standen. Die Natur durfte sich jedoch mit Erreichen der Nordseeküste deutlich zurückziehen. Denn leider ist die ganze belgische Meeresküste ziemlich brutal zugebaut. Ich fühlte mich in einigen Orten wie im Billigurlaub in Lloret de Mar. Ich habe diesen Zustand nicht fotografisch dokumentiert, weil ich ihn dies nicht wert fand. Touristenorte und ihre Einkaufsstrassen und Flaniermeilen sehen eh überall sehr gleich aus und sind einfach nicht meine Welt. Nur wenige Stellen der Küste sind noch unberührt oder natürlich. Schön, dass ich wenigstens ein paar nette Küstenstreifen mit Sanddünen, ganz ohne Betoneinrahmung fand. Apropos Beton - so nahezu lückenlos die Küste mit Touristenbunkern verbaut ist, so verstörend fand ich im südlichen Bereich von Ostende den Atlantikwall Raversyde. Eine wirklich gigantische militärische Bunkeranlage, genutzt von deutschen Truppen in den zwei Weltkriegen. Ich muss allerdings eingestehen, dass es einerseits erstaunlich ist, dass dieses Mahnmal des Schreckens so umfangreich erhalten ist und anderseits, dass es aktuell sehr gut dokumentiert, wie schrecklich Krieg ist und vor allem war. Von umfangreichem militärischem Gerät, Geschützstellungen, Geschützbunker, Radaranlagen, Tunnel über zahllose kleinere Ausrüstungen, gibt es viel zu sehen, was einst nur den mörderisch, kriegerischen Zwecken diente.
Verblüffend fand ich, das sobald ich über die Grenze nach Frankreich in Richtung Dunkerque fuhr, die Orte nicht mehr touristisch geprägt waren und die Küste sich wieder viel ursprünglicher, oft sogar als Landschaftsschutzgebiet zeigte. Das hat mir viel besser gefallen.
Leider war das Wetter recht unbeständig und so erwischten mich auch einige heftige Regengüsse, die ein weiterfahren beinahe unmöglich machten. So konnte ich mich nur ins Heck meines NV200 verkriechen um mir dort eine deftige Portion Ravioli zuzubereiten. Es ist eine besonders heimelige Stimmung, wenn draußen das Unwetter tobt und man sich im Campervan ein warmes Essen kocht. So saß ich trocken und warm und wartete, bis das Gewitter sich verzogen hatte. Übernachten konnte ich in Belgien und Frankreich, dank der unscheinbaren Optik meines Campervans, ohne Probleme. Meine Weiterfahrt durch die belgischen und französischen Grenzregionen gestaltete sich dank schönerem Wetter besonders schön. Ich stand an wunderschönen Orten, deren Namen völlig unbekannt und unbedeutend sind. Simple ländliche Schönheit und ausgesprochene Ruhe machten diesen Teil der Reise besonders entspannt.
So groß ist Belgien bekanntermaßen nicht und so habe ich einmal zu viel Gas gegeben und landete schon in Luxemburg, wo ich günstige Zigaretten einkaufte, um dann gleich weiterzufahren für einen kurzen Abstecher nach Trier. Über Trier und die Porta Nigra müßte ich eigentlich eine eigene Seite machen, weil ich dort stundenlang umherspazierte und man kann die knapp 2000 Jahre Geschichte der Stadt eben nicht so schnell erzählen. Ich habe aber diesmal keine Lust dazu und war auch wenig elektrisiert von der Innenstadt Triers, weshalb ich mir hier einfach weiteren Text erspare.














