Fahrt nach Wetzlar und Besuch von Schloss Braunfels
4.Mai 2023
Auf den Spuren meiner Vergangenheit in Wetzlar
Es war der allererste Tag des Jahres 2023, an dem das Thermometer tapfer die 25°C Grenze überschritt. Zugleich war der vierte Mai der Geburtstag meines 2010 verstorbenen Vaters (er wäre 103 Jahre alt geworden). Auf den Spuren der Vergangenheit wandelnd, fuhr ich deshalb nach Wetzlar. Die Stadt, die ich 1963 mit den Eltern verließ und seitdem nicht mehr besuchte.
Die Fahrt auf Landstraßen durch NRW, RLP und Hessen war angenehm, doch vermisste ich ausreichende Parkplätze für Zwischenstops. Das gibt es wohl nur in Bayern.
Mein erstes Ziel war ein Wohnhaus am Stadtrand von Wetzlar, wo ich bis zu meinem dritten Lebensjahr lebte. Ich spielte dort noch 1963 mit einer Freundin im Sandkasten, wie das rechte Foto belegt. Doch so sehr ich hoffte, etwas wiederzusehen, an das ich mich, abseits alter Fotos erinnern könnte, sowenig gelang es. Absolute Fehlanzeige. Nada!
Also setzte ich meinen Aufenthalt mit einem Besuch der Altstadt von Wetzlar fort, weil ich dort etwas erfühlen wollte, wie es wohl für meine Eltern war, als sie dort spazierten. Ich war beeindruckt, dass die Altstadt von Wetzlar sehr umfangreich, aus sehr alter Bausubstanz, die jedoch hervorragend restauriert ist, besteht. Es war fast wie in einem riesigen Freilichtmuseum. Es begeisterte mich zu sehen, wie krumm und schief zahlreiche Häuser gebaut waren. Der Stabilität hat das scheinbar keinen Abbruch getan und es sah viel organischer, irgendwie menschlicher aus. Warum bauen wir eigentlich heute meist nur noch Häuser in phantasielosem quadratisch, praktisch, gut?
Ich wanderte zur Kirche, wo meine Eltern einst geheiratet haben und lief durch zahlreiche malerische Gassen - vielleicht genau wie sie damals. Ein Eis aus der Waffel passte hervorragend zu meiner Stimmung, als auch zu den malerischen, verträumten Gassen. Den Rückweg zum Auto nahm ich über die gepflegte Avignon-Parkanlage, gesäumt von der gut erhaltenen mächtigen Stadtmauer. Dort sah ich auch den Berg Kalsmunt und beschloß diesen zu besteigen, weil ich gelesen hatte, dass man von dort aus eine tolle Aussicht über Wetzlar und das Umland haben soll.
Kalsmunt und Stoppelberg
Der Kalsmunt ist ein etwa 256 m hoher Basaltkegel, der erhaben über die Stadt reicht und auf dem eine Burgruine thront. Eine Parkmöglichkeit gibt es nur knappe 100 Meter unterhalb der Ruine. Doch schnaufend angekommen (es ist recht steil) mußte ich feststellen, dass man den Turm leider nicht besteigen konnte, weil er wegen Bauarbeiten gesperrt war. Schade, doch die Aussicht auf Ebene der Burgruine entschädigte schon etwas. Doch irgendwie wollte ich noch etwas mit Fernblick und fuhr deshalb noch zum Stoppelberg. Dort sollte es einen hohen Aussichtsturm geben. Sehr nah konnte man leider nicht an den Turm heranfahren und so mußte ich eine gute dreiviertel Stunde erneut stramm bergauf laufen, bis ich dort ankam. Obwohl ich ein Paar Wanderschuhe im Micro-Camper mitgenommen hatte, trug ich meine bequemeren Halbschuhe, die leider dünnere Sohlen haben. Den ganzen Weg mußte ich über scharfkantigen, groben Splitt laufen. Habe ich schonmal erwähnt, dass ich diese grobschotterigen Wege richtig daneben finde. Na gut - sei's drum. Dann noch die Treppen im Turm hinauf um Aussicht und die warme Brise zu genießen. Meine Waden und Oberschenkel begannen sich langsam zu melden.
Schloss Braunfels
Ich hatte mich im voraus schon informiert und die Bilder, die ich im Internet vorab gesehen hatte machten mich neugierig. Schloss Braunfels schien mir etwas wie Sherwood Castle auszusehen - oder zumindest was ich in Robin Hood Romantik darin zu sehen glaubte. Es waren nur gute 15 Kilometer von Wetzlar aus zu fahren und ich wurde wahrlich nicht enttäuscht.So eine große, voll restaurierte, majestätische Burg sieht man echt selten. Die Burganlage mit ihren neogotischen Elementen sieht wirklich beeindruckend aus, so wie man es sich eben vorstellt. Falltore, Bogendurchgänge, Zinnen und Türme, alles wie im Bilderbuch. Ich hatte nach kurzer Zeit schon Nackenschmerzen vom ewigen hochschauen und hoch-fotografieren.
Zum Glück waren nur wenige Touristen da, warum auch immer. So konnte ich alles gut auf mich wirken lassen und alles in Ruhe ohne Trubel anschauen.
Nach so einem erlebnisreichen Tag suchte ich mir zum Ausklang des Tages noch ein schönes, ruhiges Plätzchen, wo ich mir eine deftige warme Mahlzeit genehmigte.
Danach merkte ich, wie mich eine erhebliche Müdigkeit überfiel und ich genehmigte mir ein Powernapping. Anschließend trank ich in der untergehenden Sonne noch entspannt einen leckeren, frisch selbstgemachten Milchkaffee bis es über die Landstraße wieder zurück nach Hause ging.
Ich war dankbar für diesen wunderschönen Tag, die tollen Plätze, die ich gesehen habe und freute mich, wie wunderbar reibungslos das Reisen in meinem Micro-Camper so klappt.
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